Schwetzinger Schloß: Apollotempel



Der um 1762 errichtete Apollotempel war von Pigage als Naturtheater konzipiert. So ist Apollo - mit der Harfe in seinen Händen - in seiner Funktion als Beschützer der Musen dargestellt und gleichsam als Versinnbildlichung Karl Theodors gedacht, der sich als Förderer der Künste verstand. Auch das weitere Figurenprogramm der Anlage rekuriert auf Gestalten der griechisch-römischen Mythologie. Das Bild unten links zeigt die von Peter Anton von Verschaffelt geschaffene Najadengruppe am Apollotempel des französischen Gartens. Die Najaden bilden eine von drei Nymphengattungen der griechischen Mythologie. Die anderen beiden Gattungen sind die der Nereiden und der Oreaden. Najaden halten sich an Quellen, in Teichen und Seen, Nereiden im Meer und Oreaden in Bergen und Wäldern auf. Grundsätzlich gelten Nymphen als Töchter des Zeus. In der verspielten, mythisch durchsetzten Ideenwelt des Rokoko stellten die Najaden ein beliebtes Motiv dar, was beispielsweise auch an einem Lied des berühmten schwedischen Rokoko-Dichters Carl Michael Bellman (1740-1795) deutlich wird. So schreibt Bellman in "Fjäriln vingad syns på Haga" (Fredmans sång Nr. 64) über Brunnsviken, einen See bei Stockholm: "Schau Brunnsvikens kleine Najaden/ Heben ihre goldenen Hörner". Das untere Bild zeigt die Sphinxen die den Durchgang vom Apollotempel zum Badhaus flankieren. Bei der Sphinx handelt es sich um eine Gestalt der griechischen Mythologie, die bei Theben lebte und jeden, der das von ihr aufgegebene Rätsel nicht lösen konnte, in einen Abgrund warf. Als Ödipus das Rätsel löste, tötete die Sphinx sich selbst. Meist wird sie dargestellt als geflügelte Löwin mit menschlichem Kopf.






Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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