Gerberbachviertel |
Hier sieht man Bilder aus dem Weinheimer Gerberbachviertel. Das Viertel wird durchflossen von einem Bach - dem Gerberbach - an dem in der frühen Neuzeit Leder gegerbt wurde. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Gerberbachviertels beziehen sich auf das 14. Jahrhundert. Den Höhepunkt seiner Entwicklung erriechte das hiesige Gerberhandwerk im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit lebten hier 21 Rotgerber, drei Weißgerber für Feinleder, sechzehn Schuhmacher und vier Sattler. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts mußte die Gerberei aufgegeben werden. Das straff geordnete Zunftwesen mußte dem freien Wettbewerb weichen und wurde von der industriellen Lederfertigung verdrängt. Alles nahm seinen Anfang als 1828 der Rotgerber Ferdinand Hock sein Gerberhaus an die Mannheimer Firma Heintze und Sammet verkaufte. Heintze und Sammet faßte auf diese Weise in Weinheim Fuß und wurde Vorläufer des bedeutenden Weinheimer Unternehmens Carl Freudenberg, das sich seit 1874 so nennt. Mit dem Einstieg der Firma Heintze und Sammet in die Ledergerberei begann der Prozess der Verdrängung der Gerberzunft durch die im Entstehen begriffene Industrie. Vor der
Entstehung des Gerberbachviertels waren auf diesem Areal Juden ansässig.
Hier befand sich
Literatur Cramer,
Friedrich. "Leben und Werk von Karl Freudenberg", in: Heidelberger
Jahrbücher, Bd. 28, 1984. S. 107-113. |
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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz |